Die Post kauft Basler Softwarehaus Unblu

2. November 2022 um 14:40
image

Der Gelbe Riese kauft sich sein nächstes Softwareunternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden. Unblu soll als unabhängige Firma bestehen bleiben.

In der M&A-Abteilung der Schweizer Post geht es Schlag auf Schlag: Per 1. November übernimmt der Gelbe Riese die Mehrheit der Softwarefirma Unblu. Mit der Übernahme will die Post, ähnlich wie mit Tresorit oder Swisssign, ihr Know-how rund um digitale Kommunikationsservices weiter ausbauen.
Über den Kaufpreis haben die Parteien laut einer Mitteilung Stillschweigen vereinbart.
"Mein gesamtes Team und ich freuen sich, Teil der Schweizerischen Post zu werden", sagt Luc Haldimann, Gründer und CEO von Unblu. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Basel und Tochtergesellschaften in Deutschland, Bulgarien, Grossbritannien sowie Nordamerika beschäftigt rund 100 Mitarbeitende. Diese bleiben weiterhin angestellt, heisst es in der Mitteilung. Unblu solle auch künftig als eigenständiges Unternehmen agieren und unter dem gleichen Namen auf dem Markt auftreten.

Neues Business für digitale Zukunft

Ein Teil der Strategie der Post ist es, auch in der digitalen Welt ein gewichtiger Anbieter für die Übermittlung sensibler Informationen zu werden. Was die Menschen früher per Briefpost verschickt haben, werde heute über digitale Kanäle versendet, schreibt die Post. Das Unternehmen wolle deshalb auch in der digitalen Welt Daten und Informationen sicher und vertrauenswürdig transportieren können.
Dazu benötige man Kompetenzen und Experten, schreibt die Post in einer Mitteilung. Deshalb habe man sich entschieden, die Mehrheit von Unblu zu kaufen. Die Schweizer Softwarefirma bietet sichere Lösungen für Messaging, Videokommunikation, Dokumentenaustausch und Echtzeit-Zusammenarbeit. Die Plattform von Unblu werde hauptsächlich von grossen, internationalen Finanz- und Versicherungsdienstleistern genutzt, beispielsweise für den Support und die Kundenbetreuung. Auch die Post sowie die Postfinance würden im Kundendienst auf die Technologie von Unblu setzen.
Die beiden Unternehmen "sind überzeugt, dass wir gemeinsam unsere Vision erreichen werden, die weltweit führende konversationelle Plattform im Finanzsektor und darüber hinaus zu werden", so Haldimann. Unblu werde seine Kunden weiterhin entlang der etablierten Produkt-Roadmap bedienen, schreibt der Softwareanbieter. Da man auf das Portfolio der Post zurückgreifen könne, seien erhebliche Synergien zu erwarten.

Loading

Mehr zum Thema

image

EU stellt digitale Designs unter Schutz

Für einmal folgt die EU der Schweiz beim Urheberrechtsschutz von digitalen Designs. Was hierzulande bereits möglich ist, wird auch in der Europäischen Union ab 1. Mai umgesetzt.

publiziert am 29.4.2025
image

Ergon kann seinen Umsatz erneut steigern

Das abgelaufene Jahr war das 40. Geschäftsjahr von Ergon. Der Zürcher IT-Dienstleister ist abermals gewachsen, wenn auch nicht mehr zweistellig.

publiziert am 28.4.2025
image

Finanzplatz Schweiz setzt auf KI

Schweizer Banken und Versicherungen nutzen meist mehrere KI-Anwendungen und setzen insbesondere auch auf generative KI. Die Finma warnt vor neuen Abhängigkeiten.

publiziert am 28.4.2025
image

Nach Reibereien gründen Ex-Piraten neue Digital-Partei

Die neue Bundespartei "Digitale Integrität Schweiz" will sich national engagieren und übernimmt die Verantwortung für das E-ID-Referendum.

publiziert am 28.4.2025