In der M&A-Abteilung der Schweizer Post geht es Schlag auf Schlag: Per 1. November übernimmt der Gelbe Riese die Mehrheit der Softwarefirma Unblu. Mit der Übernahme will die Post, ähnlich wie mit
Tresorit oder
Swisssign, ihr Know-how rund um digitale Kommunikationsservices weiter ausbauen.
Über den Kaufpreis haben die Parteien laut einer Mitteilung Stillschweigen vereinbart.
"Mein gesamtes Team und ich freuen sich, Teil der Schweizerischen Post zu werden", sagt Luc Haldimann, Gründer und CEO von Unblu. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Basel und Tochtergesellschaften in Deutschland, Bulgarien, Grossbritannien
sowie Nordamerika beschäftigt rund 100 Mitarbeitende. Diese bleiben weiterhin angestellt, heisst es in der Mitteilung. Unblu solle auch künftig als eigenständiges Unternehmen agieren und unter dem gleichen Namen auf dem Markt auftreten.
Neues Business für digitale Zukunft
Ein Teil der Strategie der Post ist es, auch in der digitalen Welt ein gewichtiger Anbieter für die Übermittlung sensibler Informationen zu werden. Was die Menschen früher per Briefpost verschickt haben, werde heute über digitale Kanäle versendet, schreibt die Post. Das Unternehmen wolle deshalb auch in der digitalen Welt Daten und Informationen sicher und vertrauenswürdig transportieren können.
Dazu benötige man Kompetenzen und Experten, schreibt die Post in einer Mitteilung. Deshalb habe man sich entschieden, die Mehrheit von Unblu zu kaufen. Die Schweizer Softwarefirma bietet sichere Lösungen für Messaging, Videokommunikation, Dokumentenaustausch und Echtzeit-Zusammenarbeit. Die Plattform von Unblu werde hauptsächlich von grossen, internationalen Finanz- und Versicherungsdienstleistern genutzt, beispielsweise für den Support und die Kundenbetreuung. Auch die Post sowie die Postfinance würden im Kundendienst auf die Technologie von Unblu setzen.
Die beiden Unternehmen "sind überzeugt, dass wir gemeinsam unsere Vision erreichen werden, die weltweit führende konversationelle Plattform im Finanzsektor und darüber hinaus zu werden", so Haldimann. Unblu werde seine Kunden weiterhin entlang der etablierten Produkt-Roadmap bedienen, schreibt der Softwareanbieter. Da man auf das Portfolio der Post zurückgreifen könne, seien erhebliche Synergien zu erwarten.