Anfang 2022
stoppte der Kanton Luzern die Einführung der Schuladministrationssoftware Educase für die Volksschulen. Es war zu massiven Verzögerungen bei der Einführung gekommen, zudem häuften sich Meldungen über Probleme mit der Software. In der Folge gab die verantwortliche Firma Base-Net Education
die Einstellung ihres Betriebs bekannt. Mit ihr einigte sich der Kanton
im Januar 2023 gütlich.Mit dem Debakel beschäftigte sich auch die Aufsichts- und Kontrollkommission (AKK) des Luzerner Kantonsrats.
Sie eruierte einen Schaden von 950'000 Franken für den Kanton – ohne Einbezug von möglichen Kosten des Abbruchs für die Gemeinden. Budgetiert waren für das Projekt ursprünglich 3,78 Millionen Franken, den entsprechenden Sonderkredit hatte der Kantonsrat 2016 bewilligt.
Der Schaden fällt aber höher aus, als von der AKK berechnet. Wie der Regierungsrat mitteilt, liegt die Schlussabrechnung über den Sonderkredit für die Beschaffung nun vor. "Bis zur Beendigung entstanden dem Kanton Luzern insgesamt Kosten in Höhe von 1'684'050 Franken", so die kurze Mitteilung der Regierung. Die Abrechnung wird dem Kantonsrat vorgelegt.
Dieser behandelt in den nächsten Monaten auch das Nachfolgeprojekt "StabiLU". Damit beauftragt
ist die Firma CM Informatik. Die Gesamtkosten für die Einführung und den Betrieb belaufen sich laut Kanton auf gut 7,1 Millionen Franken. Darin enthalten sind Projektkosten, Software-Lizenzen, Dienstleistungs- und Betriebskosten über 10 Jahre. Die Software wird frühestens Mitte 2025 eingeführt. Davor soll es eine Pilotphase geben. "Die Software wird erst eingeführt, wenn der Pilot erfolgreich abgenommen wurde", erklärte der Regierungsrat. Luzern will um jeden Preis ein zweites Educase-Debakel verhindern.