Mit der Ende November abgeschlossenen Übernahme von VMware durch Broadcom kommt für die Kunden und Partner des Virtualisierungsspezialisten einiges an Änderungen zu. Der neue Besitzer ändert das Lizenzmodell und wird
diverse VMware-Lösungen einstellen. Mehrere Analysten gehen davon aus, dass davon Nutanix profitieren könnte.
Forrester prophezeite vergangenen Oktober, dass 20% der VMware-Kunden 2024 beginnen werden, "die Flucht zu ergreifen". Der Marktforscher begründete dies in einem Blogbeitrag mit steigenden Kosten, einem sich verschlechterten Supports und dem obligatorischen Abo-Modell für Softwarepakete.
Nutanix könnte davon am meisten profitieren, glaubt der Finanzanalyst William Blair. Mit Berufung auf Gespräche mit verschiedenen Value Added Resellern (VARs) schreibt dieser, dass die Übernahme den Markt für Infrastruktursoftware stärker verändern werde, als zunächst angenommen.
Änderungen im Channel
Broadcom gab bekannt, dass das bestehende
VMware-Partnerprogramm beendet wird und nur noch ausgewählte Partner zur Rückkehr eingeladen werden. Noch bis Februar können bestehende VMware-Partner Geschäfte registrieren. Mittlerweile seien die Channel-Aktivitäten von Nutanix "in die Höhe geschnellt", zitiert 'The Register' aus dem Bericht von William Blair.
Die Nachfrage bei Nutanix werde gleichzeitig aber auch durch ein gemeinsames Angebot mit Cisco angetrieben. Cisco hat sein eigenes Hyperkonverged-Angebot
Hyperflex eingestellt und setzt neu auf Nutanix AHV. Diese Lösung könnte eine für VMware-Kunden eine Hypervisor-Option sein, glaubt auch die Futurum Group. AHV sei bereits seit einigen Jahren auf dem Markt und werde häufig parallel zu VMware ESXi eingesetzt, so ein Analyst gemäss der deutschen 'Computerwoche'. Somit seien viele VMware-Kunden bereits mit AHV vertraut.
Obwohl sie noch bis Februar VMware-Deals registrieren könnten, hätten VARs bereits angedeutet, dass sich Kunden nach Alternativen umsehen, heisst es
beim 'Register' weiter.
Und auch Nutanix selbst sieht sich bestens positioniert, gewisse Kunden aufzufangen. "Es gibt einen echten Bedarf für einen 'Second Vendor' und das Verhindern eines Lock-ins", sagt Peter Goldbrunner, Zentraleuropa-Chef bei Nutanix,
zur 'Computerwoche'. Die Marktveränderungen verursachten Schmerzen. Diese würden durch den Fachkräftemangel und schrumpfende Budgets verschärft. Dabei seien auch VMware-Kunden sehr an den Offerten von Nutanix interessiert, fügt er an.