Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) hat im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) einen Bericht zu verschiedenen Innovationen am Forschungsstandort Schweiz veröffentlicht.
Zum Thema 5G schreiben Christian Grasser von Asut und Jürg Eberhard von der Forschungsstiftung Strom und Mobilfunk, dass die neue Technologie 10-mal höhere Datendurchsatzraten erlaube als seine Vorgängerversion und zudem die Möglichkeit zur Schaffung von virtuellen Netzwerken biete, was gerade für Blaulichtorganisationen nützlich wäre oder der Integration von IoT-Geräten oder Sensoren in Netzwerke dienen würde.
Damit habe der Ausbau der 5G-Infrastruktur eine strategische Bedeutung, heisst es von den beiden Autoren. Eine
Studie von Asut sei zum Schluss gekommen, dass mit der neuen 5G-Technologien bis 2030 ein zusätzlicher Produktionswert von 40 Milliarden Franken generiert werden könnte. Dies zeige, wie wichtig Konnektivität und damit auch 5G für Wirtschaft und Gesellschaft sei.
Als Risiken beschreiben die Autoren insbesondere die aktuelle Bewilligungspraxis von Mobilfunkantennen. Diese würde in "starkem Kontrast" zur immer rasanter verlaufenden Technologieentwicklung stehen. Derzeit seien in der Schweiz über 3000 Baugesuche für Mobilfunkantennen hängig und die Tendenz sei steigend. Der gegenwärtige Ausbau des Netzes würde ursprünglichen Plänen stark hinterherhinken.
Die Stimmungsmache gegen die künftige Basistechnologie sei gefährlich, weil sie für Verunsicherung in der Gesellschaft sorge. Sollte die öffentliche Meinung kippen, könnte die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ins Stocken geraten, heisst es im vollständigen Bericht. Mit keinem Wort erwähnt wird hingegen das Risiko, dass ein Teil der hiesigen 5G-Netzwerkausrüstung
durch Firmen mit Verbindungen zu autokratischen Ländern bereitgestellt wurden.
Verlust von Horizon schmerzt
Der
Bericht zur Forschungslandschaft Schweiz beinhaltet insgesamt 9 Kapitel, zu verschiedenen technologischen Innovationsbereichen. Er bietet eine Übersicht über verschiedene Technologien, wie zum Beispiel
autonome Autos, und deren Stand der Entwicklung. Zudem zeigt das Papier die damit verbundenen Chancen und Risiken auf.
Dazu wurden verschiedene Forschende und Verantwortliche aus der Industrie in der ganzen Schweiz interviewt. Im Wesentlichen zeigen sich diese zufrieden mit der hiesigen Forschungsförderung im Bereich der technischen Wissenschaften. Als hochproblematisch sahen sie vor allem den
erschwerten Zugang zum Förderprogramm Horizon Europe der EU.