Ziemlich genau anderthalb Jahre ist es nun her, seit Elon Musk
für 44 Milliarden Dollar Twitter gekauft hat. Ich werde jetzt nicht nochmal wiederholen, was alles passiert ist. Es bleibt die Feststellung: Es ist kein schöner Ort mehr, sondern ein destruktiver. Es gefällt mir nicht mehr dort und ich logge mich immer seltener ein.
Twitter-Nutzung wird auch gefährlich
Und die Nutzung von Twitter – ich werde mich nicht mehr an den neuen Namen gewöhnen, das lohnt sich nicht mehr – ist sogar gefährlich geworden. Dem
Security Lab von Amnesty International zufolge, wurde die Spyware "
Predator" darüber verbreitet.
Zumindest wirtschaftlich geht Musks Rechnung nicht auf. (Ob er noch eine andere hat, ist nicht klar). Jedenfalls sind die
Werbeeinnahmen um über die Hälfte eingebrochen. Das Minus konnte die Bezahlkundschaft bei weitem nicht auffangen.
Twitter zahlt monatlich 300 Millionen Schulden ab
Der Wert von Twitter wird aktuell noch auf 8 Milliarden Dollar geschätzt. "Das Unternehmen ist jetzt weniger wert als die Schulden, die es hat", schrieb das Magazin '
Netzpolitik.org' treffend. Denn: Twitter müsse jeden Monat 300 Millionen Dollar Schulden abzahlen, heisst es dort.
Für mich ist somit klar: Lange geht das nicht mehr gut. Deshalb lohnt es sich auch nicht mehr, den neuen Namen des Unternehmens zu lernen. Stattdessen empfiehlt sich die Suche nach einer Alternative.
Mastodon und Threads wurden zwar als solche gehandelt, kommen aber nicht wirklich infrage. Ersteres ist zu kompliziert und zu nerdig für die Masse. Es kam mir vor, wie meine (erfolglosen) Versuche, Linux aufzusetzen. Threads stammt aus dem Hause Meta – und, wie soll ich sagen – ich lösche nicht meine Instagram- und Facebook-Accounts, um dann bei Threads wieder einen zu eröffnen.
Im Bluesky ist es himmlisch
Wo es mir aktuell am besten gefällt, ist bei Bluesky. "Im Himmel", wie es auf Twitter genannt wird. Und verglichen mit Twitter ists tatsächlich himmlisch dort. Ich fühle mich ein bisschen wie auf Twitter vor 10 Jahren: Es gibt gute Debatten, hilfsbereite Menschen und immer mehr Journalistinnen, Politiker und Medien – ein untrügliches Zeichen dafür, dass eine Plattform relevant wird.
Derzeit lacht über Bluesky die Sonne. Über Twitter hingegen würde fast die ganze Welt lachen, wenn es denn nicht so traurig wäre.