

Wird ChatGPT Teil von Word, Outlook und Co?
9. Januar 2023, 11:35Laut einem Medienbericht soll Microsoft 365 mit der OpenAI-Technologie ausgerüstet werden. Kann man so bald automatisiert E-Mails und andere Texte verfassen lassen?
"Schreib ein E-Mail an mein Team, das ihm sagt, dass ich krank bin und nicht arbeiten kann." "Schreib meinem Boss, dass ich kündige." "Formuliere die Beschreibung des Projekts xy so um, dass sie auch Nicht-Fachleute verstehen."
Werden wir bald mit einfachen Befehlen automatisch in Outlook E-Mails schreiben oder in Word Texte verfassen lassen können? Ein neuer Bericht von 'The Information' deutet darauf hin. Der Tech-Newsdienst berichtete in der vergangenen Woche aufgrund von Insiderberichten bereits, dass Microsoft die Sprach-KI "ChatGPT" in seine Suchmaschine Bing integrieren will.
Laut dem neuen Bericht von 'The Information' soll die Zusammenarbeit von Microsoft und OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, noch deutlich weiter gehen. Demnach sondiert Microsoft laut Insidern Möglichkeiten, ChatGPT und ähnliche OpenAI-Technologien auch in Word und Outlook zu verwenden. Die Technologien könnten einerseits dazu dienen, selbst geschrieben Texte zu verbessern, beispielsweise indem Fachchinesisch entfernt wird. Weitere Möglichkeiten wären Vorschläge zur Vervollständigung von Sätzen oder ganzen Abschnitten, Übersetzungen in andere Sprachen, das Schreiben von kurzen Textzusammenfassungen oder eben das Verfassen von kompletten Texten.
Laut 'The Information' arbeiten Microsoft- und OpenAI-Ingenieure bereits seit mehr als einem Jahr an der Integration solcher KI-Technologien in die Microsoft-Apps. Einen Zeitplan dafür, wann sie in realen Anwendungen auftauchen könnten, gebe es noch nicht.
ChatGPT 3.5 hat in den letzten Wochen viel Aufsehen erregt. Die aktuell noch gratis zugängliche KI kann aufgrund von einfachen Anweisungen Texte verfassen, die teilweise kaum oder gar nicht von den Werken von Menschen unterscheidbar sind. Dies erregt sowohl Begeisterung als auch Ängste und Kritik. Die Tech-Journalistin Eva Wolfangel beispielsweise hat sich intensiv mit dem KI-Sprachmodell auseinandergesetzt. Ihr Fazit: "ChatGPT ist lustig, aber Zeitverschwendung." Und unser Kolumnist Urs Prantl hat sich direkt mit ChatGPT darüber unterhalten, wieviele Jobs in Zukunft von KIs übernommen werden könnten.
Wenn die Technologie in Microsoft 365 integriert wird, könnten plötzlich Milliarden Menschen ihre Möglichkeiten nutzen.
Microsoft arbeitet seit 2019 mit OpenAI zusammen und hat auch einiges Geld in das unter anderem von Elon Musk mitgegründete Unternehmen investiert. Weder Microsoft noch OpenAI haben den Bericht gegenüber 'The Information' kommentiert.
Loading
Podcast: Wie fair und objektiv ist künstliche Intelligenz?
Der Bundesrat will, dass KI Behörden effizienter macht. Warum das zu einem Problem werden kann, diskutieren wir in dieser Podcast-Folge.
Schweizer IT-Startups sammeln weiterhin fleissig Geld
Im vergangenen Jahr wurden 2 Milliarden Franken in ICT- und Fintech-Startups investiert, was über die Hälfte der Startup-Investitionen hierzulande ausmacht.
ChatGPT besteht Jusprüfung
An der Universität von Minnesota hat die KI eine genügende Note erzielt. Bei offenen Aufgabestellungen hatte sie aber Mühe.
Weltweite M365-Störung – alle wichtigen Dienste stundenlang offline
Betroffen waren unter anderem Azure, Teams, Exchange, Outlook und Sharepoint. Weltweit waren die Dienste für einen halben Tag offline.