

Das war das Schweizer IT-Jahr 2018
21. Dezember 2018 um 15:00Gespräche zu "Big Bangs" und Cloudstrategien, gelungene und holprige IT-Grossprojekte, ein Spionage-Krimi in mehreren Akten sowie ein Kommen-und-Gehen bei CIOs und CEOs.
Gespräche zu "Big Bangs" und Cloudstrategien, gelungene und holprige IT-Grossprojekte, ein Spionage-Krimi in mehreren Akten sowie ein Kommen-und-Gehen bei CIOs und CEOs.
2018 wird als weiteres turbulentes Jahr in die Geschichtsbücher der Welt eingehen: Zu reden gaben der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die zähen Verhandlungen zum Brexit und der Sturzflug der FAANG-Aktien. In der Schweiz registrierten wir die Annahme des Geldspielgesetzes mit den Netzsperren, den Hitzesommer und die zwei neuen Bundesräte. Doch auch in der etwas kleineren IT-Welt der Schweiz passierte einiges. Wir präsentieren einen selektiven Rückblick auf die Geschehnisse dieses Jahres.
Versicherungen mit Digitalisierungsdrang, Finanzinstitute nach dem "Big Bang" und Open-Source-Spezialisten vor der gigantischen Übernahme. Wir haben im vergangenen Jahr viele Gespräche mit CIOs sowie CEOs von Techfirmen geführt.
Claude Honegger, Group CIO von Credit Suisse, erzählte uns im Februar im Exklusivinterview von Legacy-Systemen und Innovationen. Der weltweit "oberste Informatiker" der Grossbank liess sich dabei etwas in die Karten schauen und nannte Details zur Cloud-Strategie, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie den Prioritäten bei der Digitalisierung.
Im März sprachen wir mit dem Postfinance-CIO Markus Fuhrer über sein aktuelles Legacy-System-Portfolio und Vendor Lock-in. Über Ostern hatte das Finanzinstitut gerade das neue Kernbankensystem gelauncht. Nach dem "Big Bang" warf Fuhrer auch einen Blick nach vorne auf Kundenprojekte, Innovationen, Open Banking und Outsourcing.
Im Juli besuchten wir Axa-CIO Andy Maier, um darüber zu reden, was hinter der Kommunikation des Versicherungskonzerns aus IT-Sicht tatsächlich steckt und wie weit der Versicherungskonzern mit seiner digitalen Transformation ist. Im Exklusivinterview gab er uns Einblick in Axa-Vorhaben und -Projekte rund um Data Warehouse, Startups, Effizienz, Innovation und Agilität.
Red-Hat-CEO Jim Whitehurst erklärt uns haben wir schliesslich selbst recherchiert.
2018 machten auch einige Schweizer IT-Grossprojekte von sich Reden.
Bereits im Dezember des Vorjahres war bekannt geworden, dass der Migrationstermin im Projekt Rainbow der Raiffeisenbanken wackelt.
Tatsächlich migriert worden war eine erste Tranche von 22 Banken in der Silvesternacht. Stand der Dinge damals: 101 Genossenschaftsbanken haben ihre Daten bereinigt, ins neue System übertragen und arbeiten nun damit.
Die Migration sollte 2018 abgeschlossen werden, wir fragten gegen Ende Dezember nochmals nach: "Mittlerweile laufen 201 Banken vollständig auf ACS", erklärte Mediensprecherin Angela Rupp. Zum Jahreswechsel werde man zudem die Migration der letzten 52 Raiffeisenbanken wie geplant durchführen.
Im Januar legte ein unterlegener Anbieter Beschwerde, wie im September auskam. Das zuständige Seco sagte auf unsere Nachfrage: "Die Einführung verschiebt sich voraussichtlich in das Jahr 2021".
Im Februar kündigte die Postfinance an mit einem "Big Bang" das Kernbankensystem BaNCS. Über Ostern launchte das Institut dann ihr neues Kernbankensystem – mit einigen Störungen. Doch diese, so scheint es, halten sich angesichts der Projektdimensionen bis heute in überschaubaren Rahmen.
Im Oktober erteilte Helvetia Adcubum den Zuschlag für ein weiteres IT-Riesenprojekt: Der Versicherer entschied sich für den Nicht-Leben-Bereich die Standardlösung Syrius einzuführen.
Im Monat darauf kündigte der Bund ein wirkliches Riesenprojekt mit bombastischem Namen an: Die Einführung von S/4HANA.
Das ganze Jahr 2018 war beherrscht von Gerüchten, Vorwürfen und Verteidigungsreden rund um Spionage und Backdoors.
Nachdem der Fall Kaspersky und die Spionage.
Im Januar stimmte das US-Repräsentantenhaus einer Verlängerung der gesetzlichen Befugnis für den NSA.
Im April warfen die USA.
Vorausgegangen war dem auch eine mediale Bombe, die im Oktober hochgegangen war eingeholt.
In Zusammenarbeit mit CIA und FBI forderte der Auslandsgeheimdienst NSA bereits im Februar die Verbannung von Huawei aus den USA, technische Möglichkeiten, Beteuerungen und Interessen aber massenweise auf beiden Seiten des Pazifiks.
CIOs kommen, CEOs gehen
Im Mai ernannte der Kanton Zürich einen neuen CIO: Hansruedi Born leitet das neue Amt für Informatik des Kantons Zürich sei September 2018. Der Kanton gab zudem die Strategie "Digitale Verwaltung 2018 – 2023" bekannt. Über diese sprachen wir mit August Danz, der für die Umsetzung der Strategie verantwortlich ist.
Im Juni gab Charlie Matter bekannt warfen die beiden einen Blick zurück und einen in die Zukunft.
Im September wählte die Post einen neuen CIO. Der Swisscom-Veteran Wolfgang Eger soll den Posten im März 2019 übernehmen.
Im Dezember verliess schliesslich Bedag-CEO Felix Akeret das Unternehmen: Peter Schori, CFO, und Fred Wenger, Leiter Rechenzentrum, übernahmen gemeinsam die Aufgaben der vakant gewordenen Stelle. (Thomas Schwendener)
Loading
Tiktok-Chef im Spiessrutenlauf durch den US-Kongress
Shou Zi Chew stiess in der Befragung in den USA auf Misstrauen und Vorwürfe. Wichtigen Fragen wich er aus.
Software-Beschaffung in Uri wird knappe halbe Million teurer
Der Kanton Uri will das Schätzungswesen vereinfachen und braucht dazu eine neue Software. Deren Beschaffung verzögert sich allerdings und wird teurer als geplant.
Stabiles Geschäftsjahr für Salt
Der drittgrösste Schweizer Telco steigerte den Umsatz, verlor aber beim Reingewinn. Im Sommer übernimmt ein neuer Chef.
Podcast: Heftige Kritik für Covid-Beschaffung des BAG
Eine Beschaffung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für die Covid-Plattform gibt zu reden. Die Kosten liefen aus dem Ruder und können nicht mehr belegt werden. Was ist da los? Das besprechen wir in der aktuellen Podcast-Episode.