VMware-Kunden beklagen Probleme nach Umstellung auf Broadcom-Portal

24. Mai 2024 um 13:36
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Fehlschlagende Logins, fehlende Lizenzen: Die Migration zum Broadcom-Portal verlief alles andere als glatt. Auch Schweizer Kunden und Partner beklagen Probleme.

Ab Ende April hat Broadcom die Portale von VMware auf eine eigene Domain umgezogen. Dies verursacht offenbar Probleme. Zunächst berichtete das Onlinemagazin 'Borncity' von einem Leser, dessen Lizenzen im neuen Portal nicht mehr ersichtlich seien. Auch uns gegenüber hiess es von einem User, es scheine, als hätten Kunden des IT-Dienstleisters UMB mit der Migration den Zugriff auf das Portal verloren. Somit fehle ihnen Zugang zu Software, Patches und weiteren Informationen.
"Wir können bestätigen, dass es zurzeit immer wieder zu Problemen mit den neuen Portalen kommt und Kunden, aber auch wir als Partner diese noch nicht zuverlässig nutzen können", erklärt uns UMB auf Anfrage.
Im April hiess es von Broadcom, dass nach der Migration Funktionen wie zum Beispiel Lizenz- und Kontoverwaltung, EA-Management oder die Abonnement-Lieferplattform auf dem alten Portal nicht mehr verfügbar seien. "Ähnliche Features und Funktionen für VMware-Kunden" sollen dann im Broadcom Customer Support Portal verfügbar sein.

Kunden und Partner weltweit betroffen

Sämtliche Kunden und Partner seien von den aktuellen Problemen betroffen, ergänzt UMB. Entsprechende Klagen findet man beispielsweise auf Reddit. Auf Anfrage schreibt uns auch iWay: "Wir selbst können uns zwar im neuen Broadcom-Portal einloggen, haben aber keinen Zugriff mehr auf unsere Lizenzen."
Ohne Portal habe man auch keinen Zugang auf die Support Cases – alte wie bestehende. "Die aktuelle Situation ist verständlicherweise sowohl für uns, als auch für unsere Kunden äusserst unbefriedigend", sagt iWay-CEO Markus Vetterli.
Man versuche, Kunden direkt über die Broadcom-Kontakte zu unterstützen und so beispielsweise die nötigen Lizenzen oder Downloads zur Verfügung zu stellen, führt UMB gegenüber inside-it.ch aus. Broadcom arbeite intensiv an Lösungen und der Dienstleister könne Kunden Zugang zum 3rd-Level-Support des Konzerns anbieten. Aber: "Die Lösung der Probleme liegt ausserhalb unseres Einflussbereichs."
Wie wir weiter erfahren haben, herrscht im Broadcom-Support derzeit das Prinzip "Do not Deny". Dies bedeutet, dass jeder ein Ticket eröffnen kann, auch ohne gültige Lizenz.

Viele Änderungen, viele Beschwerden

Seit der Übernahme lässt Broadcom beim Virtualisierungsspezialisten keinen Stein auf dem anderen, wie es scheint. Etwa stellte der neue Besitzer Produkte ein und killte die zeitlich unbeschränkten VMware-Lizenzen. In den neuen Abonnementen werden aber viele Produkte gebündelt. Kunden müssen alle bezahlen, auch wenn sie nur einen Teil verwenden wollen.
Nach Kritik von kleineren Cloud-Providern, die neue Partnerrichtlinien nicht mehr erfüllen und deswegen ihre Existenz bedroht sahen, reagierte Broadcom mit einer neuen White-Label-Lösung. Zum Zeitpunkt der Ankündigung gab es noch viel Verunsicherung und wenig Begeisterung bei Schweizer Anbietern. Diese rechnen mit höheren Kosten.

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