Das 2013 gegründete Software-Unternehmen Bexio sieht sich auf Wachstumskurs. Mittlerweile zähle man 70'000 zahlende Kunden, so eine Mitteilung des Softwareanbieters anlässlich seines 10. Geburtstags. Im März waren es noch 60'000 Selbstständige, Kleinunternehmen und Startups, die die Buchhaltungssoftware von Bexio nutzten.
"Fast zeitgleich zum 10. Jubiläum unseres Unternehmens einen solchen Meilenstein zu erreichen, freut uns sehr", sagt CEO Markus Naef. Er geht davon aus, dass Bexio seine Position im Markt für Schweizer Business-Software weiter ausbauen kann.
Wie das Unternehmen schreibt, wurde auch das Partner-Netzwerk ausgebaut. Zuletzt seien Schnittstellen zu den Kantonalbanken von Zürich (ZKB), Zug (ZGKB) und Bern (BEKB) hinzugefügt worden. Insgesamt würden Schnittstellen zu 13 Banken angeboten. Gleichzeitig sei auch das Software-Ökosystem um 25 Apps von Partnern gewachsen. Auf dem Bexio-Marktplatz seien mittlerweile über 120 Apps verfügbar, beispielsweise für die Terminplanung und -buchung oder die Liquiditäts- und Cash-Flow-Planung.
Bexio an Mobiliar, Klara an die Post
Seit 2018 gehört das von Jeremias Meier, Stefan Brunner und Marcel Lenz gegründete
Softwareunternehmen zur Mobiliar. Der Versicherer zahlte über 100 Millionen Franken für Bexio und plante mit der Übernahme seine Position im KMU-Markt "auch digital" auszubauen, wie es hiess. Der hohe Preis sorgte für einiges an Diskussionen. Die
'Handelszeitung' schrieb damals, bei Investoren hätten Preisschätzungen von 25 bis vielleicht 40 Millionen Franken die Runde gemacht.
Nur wenige Jahre nach Bexio startete 2016 das Softwareunternehmen Klara, das ebenfalls Buchhaltungslösungen für Klein- und Kleinstfirmen bietet. 2022 erklärte CEO Renato Stalder, dass Klara 30'000 Kunden habe und man jeden Monat im Schnitt rund 1000 neue gewinne. Von den 30'000 KMU nutzten damals aber fast zwei Drittel die kostenlose Version der Software. Per
Anfang 2023 stellte Klara diese kostenlose Version ein.
Wie Bexio ist auch Klara nicht mehr unabhängig. Die
Schweizer Post hatte 2020 zu einem nicht genannten Preis die Mehrheit des Unternehmens gekauft, um seine digitalen Geschäftsbereiche auszubauen. Auch diese Übernahme sorgte für Kritik: Das St. Galler Softwareunternehmen Abacus hatte sich deswegen sowohl an die Überwachungsbehörde
Postcom als auch an
die Weko gewandt.
Abacus selbst wiederum steckt
hinter Swiss21.org, das seit 2018 Softwarelösungen für KMU bietet. Gemäss Angaben auf seiner Website zählt Swiss21.org 50'000 KMU, Vereine und Startups als Kunden. Unklar ist, wie viele davon die kostenlose Version nutzen.