

Das waren bisher die grössten Tech-Übernahmen 2023
22. September 2023 um 10:15Mit dem Kauf von Splunk dürfte Cisco dieses Jahr den grössten Deal abschliessen. Es gab aber weitere Milliarden-Akquisitionen im Tech-Umfeld.
Die Topübernahme des Jahres wurde erst gestern bekannt: Netzwerkgigant Cisco verleibt sich Splunk ein, ein Security-Unternehmen, das auf Observability von verteilten Systemen spezialisiert ist. Der Deal wird Cisco voraussichtlich 28 Milliarden Dollar kosten. Es ist nicht nur der Rekord der ersten 9 Monate von 2023 sondern auch die mit Abstand grösste Akquisition von Cisco.
Er könnte aber noch übertroffen werden: Microsoft ist der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard nämlich einen grossen Schritt näher gerückt. Die britische Kartellbehörde CMA hat ihre bisherigen Bedenken doch noch ausgeräumt. Damit könnte der Weg für den 69-Milliarden-Deal demnächst frei sein. Der Deal wurde bereits Anfang 2022 angekündigt.
Die 5 grössten Übernahmen bis zum Cisco-Kauf
- Ebenfalls gestern wurde der Verkauf von Toshiba an die japanische Investorengruppe JIP bestätigt. Der angeschlagene Elektronik-Konzern wird für 14 Milliarden Dollar aufgekauft und von der Börse genommen. 2015 wurde Toshiba von einem Bilanzskandal heimgesucht und musste seither schwere Verluste hinnehmen. Zuerst hatte der Konzern 2021 angekündigt, sich aufspalten zu wollen. Die Aktionäre lehnten diese Pläne aber ab. Danach wurde der Buyout-Deal mit JIP vereinbart.
- Die ehemalige SAP-Tochter Qualtrics ging in diesem Jahr an einen neuen Besitzer. Der Cloud-Software-Anbieter wurde vom US-Investor Silver Lake und dem kanadischen Pensionsfonds CPPI für insgesamt 12,5 Milliarden Dollar erstanden, 7,7 Milliarden gingen an SAP. Der ERP-Konzern hatte Qualtrics 2019 übernommen und 2021 an die Börse gebracht, blieb aber im Besitz der Aktienmehrheit.
- Auch IBM hat mit Apptio seine Kauffreude gezeigt. Der Konzern verleibte sich den IT-Management-Spezialisten für 4,6 Milliarden Dollar ein. Die US-Firma zählt mit ihren rund 1400 Mitarbeitenden mehr als die Hälfte der Fortune-100-Unternehmen zu ihren Kunden. IBM will sich mit der Übernahme im Management von Hybrid- und Public-Cloud-Umgebungen verstärken.
- Am 20. September kaufte sich die Deutsche Börse für 3,9 Milliarden Euro das dänischen Softwareunternehmen Simcorp. Mit dem Zukauf will der DAX-Konzern sein Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen. Simcorp wurde 1971 gegründet und ist auf Software sowie Services für die Finanzindustrie spezialisiert. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 1800 Mitarbeitende, auch in Zürich.
- Im Juli teilte Thales mit, dass man den Application-Security-Anbieter Imperva für 3,6 Milliarden Dollar kaufe. Vor rund 4 Jahren war das Unternehmen vom Private-Equity-Unternehmen Thoma Bravo übernommen worden, für 2,1 Milliarden Dollar. Imperva ist nur die jüngste in einer Reihe von riesigen Übernahmen von Thales, 2017 hatte der französische Konzern Gemalto für 5 Milliarden Dollar gekauft.
Es gab in den ersten knapp 9 Monaten dieses Jahres noch weitere grosse Übernahmen, deren Preisschild aber teilweise nicht veröffentlicht wurde oder deren Umsetzung sich hinzieht. HPE kaufte sich etwa IT-Operations-Firma Opsram sowie Athonet, das private 5G-Netzwerke ermöglicht. Auch der 1,3 Milliarden-Deal von Databricks bei der Übernahme von MosaicML zählt zu den Grossen von 2023, ebenso die Übernahme von Talend durch Qlik.
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