Die Post übernimmt die Diartis Gruppe. Geplant ist laut Mitteilung eine Beteiligung von 70% per 1. Juli 2024. Ein entsprechendes Kaufversprechen sei unterzeichnet worden. Durch den Zukauf wolle die Post "ihre Rolle als vertrauenswürdigen digitalen Partner" stärken. Über den Kaufpreis haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.
Diartis wurde 1996 gegründet. Der Hauptsitz ist in Lenzburg, dazu kommt ein Standort in Bern. Das Unternehmen beschäftigt über 100 Mitarbeitende. Die Firmen Diartis und Diartis Solutions würden weiterhin eigenständig agieren, so die Mitteilung. Für die Mitarbeitenden würde sich durch die Übernahme nichts ändern. Sie bleiben auch in Zukunft bei der Diartis Gruppe beschäftigt.
Mit dem Verkauf eine Nachfolgelösung gefunden
Spezialisiert ist Diartis auf IT-Anwendungen für kantonale und lokale Sozialdienste, Behörden des Kindes- und Erwachsenenschutzes sowie weitere Institutionen. So sind Produkte unter anderem bei der Sozialhilfe Zürich und Bern im Einsatz, die künftig durch
das Fallführungssystem Citysoftnet abgelöst werden sollen.
Mit der Post habe man einen "vertrauenswürdigen Partner" gefunden, erklärt Beat Hohermuth, Verwaltungsratspräsident der Diartis Gruppe, in der Mitteilung. "Sowohl für unsere Kunden wie auch für unsere Mitarbeitenden haben wir mit der Post eine nachhaltige und solide Nachfolgelösung gefunden, die für beide Seiten spannende und erfolgversprechende Perspektiven bietet."
Kauflust der Post sorgt immer wieder für Kritik
Mit ihren Dienstleistungen ergänze die Diartis Gruppe das bestehende Angebot der Post-Konzerngesellschaften Dialog Verwaltungs-Data und Groupe T2i Suisse im Bereich Behörden mit Softwarelösungen, heisst es weiter. Der Westschweizer Gemeindesoftware-Spezialist
T2i wurde im November 2022 übernommen,
Dialog Verwaltungs-Data wurde ein Jahr zuvor gekauft.
Es waren längst nicht die einzigen Übernahmen der Post im IT-Bereich und anderen Sektoren in den letzten Jahren. Was sowohl zu Anfragen im Parlament und wie im Fall Dialog auch für eine Beschwerde des Konkurrenten Abacus
vor dem Bundesverwaltungsgericht sorgte.