Der Distributionsriese Ingram Micro hat am 19. September mitgeteilt, dass bei der US-Börsenaufsicht SEC der Antrag auf einen Börsengang eingereicht worden sei. Wie einer Pressemeldung zu entnehmen ist, handelt es sich um eine Registrierungserklärung für den Börsengang der Ingram Micro Holding.
Darin seien aber weder die Anzahl der künftigen Aktien noch irgendeine Preisspanne festgelegt. Erwartet werde, dass der Börsengang nach Abschluss des Prüfungsverfahrens durch die SEC stattfindet. Ein Datum wurde nicht genannt..
Das amerikanischen Channelportal 'CRN' meint, der Antrag komme zu einem interessanten Zeitpunkt. Denn mit dem
Besitzerwechsel im letzten Jahr, habe sich Ingram Micro zusätzliche finanzielle Mittel erschlossen, um sich auf neue Geschäftsmöglichkeiten zu konzentrieren. Das schliesse auch den Aufbau der Geschäftsbereiche Cloud und digitale Transformation ein.
Doch der Reihe nach. Bekanntlich war Ingram Micro bis zur Fusion der Konkurrenten Tech Data und Synnex zu TD Synnex
im September 2021 der weltweit grösste IT-Disti. Im
Dezember 2016 war der Verkauf des 1979 gegründeten Broadliners für rund 6 Milliarden Dollar an die chinesische HNA Gruppe und die Überführung in die Privatwirtscahft abgeschlossen worden. Nachdem die Unternehmensgruppe finanziell unter Druck geraten war, was sich in der Corona-Krise verschärfte, erfolgte dann im Sommer 2021 der Verkauf für 7,2 Milliarden Dollar an das amerikanische Private-Equity-Haus Platinum Equity.
Nur kurze Zeit nach diesem Besitzerwechsel wurde
auf Anfang 2022 dann auch der langjährige CEO Alain Monié von Paul Bay abgelöst. Der trat mit dem Versprechen an, weiteres Wachstum zu schaffen und die Transformation von Ingram Micro voranzutreiben. Bleibt abzuwarten, welche Rolle der mögliche Börsengang hierbei spielen wird.