Sunrise will wie geplant im Schlussquartal dieses Jahres an die Schweizer Börse SIX gehen. Damit werde Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen, teilte der Mutterkonzern Liberty Global und Sunrise am heutigen Kapitalmarkttag in Glattbrugg mit. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, wolle Liberty 1,5 Milliarden Franken investieren.
Die Trennung vom Mutterkonzern Liberty Global werde voraussichtlich
im vierten Quartal 2024 vollzogen. Beim Sunrise-Börsengang handle es sich aber nicht um einen klassischen Börsengang mit einer Kapitalaufnahme, sondern um eine Abspaltung, hiess es weiter.
Partnerschaft mit Liberty Global bleibt
Allerdings bleiben noch Geschäftsbeziehungen mit dem bisherigen Mutterkonzern bestehen. "Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren. Der Zugang zu Technologie-, Finanz- und anderen Dienstleistungen bleibt gewährleistet", schrieb Sunrise.
Wer im künftigen Verwaltungsrat von Sunrise einsitzt, steht ebenfalls schon fest. Das
Präsidium übernehmen soll Mike Fries, der derzeitige CEO und Mitbegründer von Liberty Global. Sunrise nannte die VR-Zusammensetzung eine "starke Mischung aus Schweizer Staatsangehörigen und in Europa ansässigen strategischen Führungskräften aus dem Telekommunikations- und Mediensektor".
Milliardenschwere Übernahme
Ein Ziel der Fusion war es auch, die jeweiligen Schwachstellen zu beseitigen. So erhielt Sunrise ein eigenes Festnetz, während UPC ein Handynetz bekam. Nach der Fusion der beiden Firmen wurde Sunrise von Liberty im Frühling 2021
von der Schweizer Börse genommen.
Mehrere Beziehungsversuche gescheitert
Nach beiden gescheiterten Annäherungsversuchen spannten in der Folge Salt und Sunrise zusammen, um ein eigenes Festnetz zu bekommen, damit sie nicht länger die Leitungen von Swisscom oder den Stromversorgern mieten müssen.
Beide gründeten im Mai 2020 das Gemeinschaftsunternehmen Swiss Open Fiber, um 1,5 Millionen neue Glasfaserleitungen in die Haushalte (FTTH) zu legen. Insgesamt sollten 3 Milliarden Franken in den Ausbau investiert werden.